Die Trial Klasse 2 ist der nächste Schritt in Richtung der offenen Klasse bzw. Klasse 3. Die Schwierigkeit eines Klasse 2 Trial liegt zwischen Klasse 1 und der Klasse 3. In einem Klasse 2 Trial kommen weitere Aufgaben der Klasse 3 hinzu, diese werden in Klasse 2 in kleinerem Maßstab und geringerer Schwierigkeit geprüft.

Gestartet wird hier genau wie in Klasse 1 auch. Vor Beginn des Trials gibt es für alle Teilnehmer ein Briefing durch den Richter. In Klasse 2 werden in der Regel 3 -5 Schafe gestellt und die erlaubte Zeit beträgt ungefähr 10 – 12 Minuten.

Anschließend geht der Teilnehmer gemeinsam mit seinem Hund zum Startpfosten. Der Hund muss sich dabei auf der Seite befinden, auf der er den Outrun laufen wird.

Die Entfernung der Schafe wird in Klasse 2 etwas erweitert. Der Hund muss in Klasse 2 einen 150 – 180 m langen Outrun absolvieren. Um die volle Punktzahl zu erhalten, soll der Outrun Birnenförmig gelaufen werden und mit genug abstand hinter den Schafen enden. In Klasse 2 muss der Handler am Startpfosten stehen bleiben und darf nicht vorgehen, um dem Hund zu helfen.

Anschließend folgt der Lift. Der Hund soll die Schafe beim Lift möglichst ruhig aufnehmen, ohne die Schafe unnötig zu beunruhigen.

Direkt im Anschluss des Lift folgt der Fetch. Bei Fetch ist es wichtig, dass der Hund die Schafe möglichst auf gerader Linie und in angemessenem Tempo in Richtung des Handlers bringt. Auf dem Weg zu Handler müssen die Schafe durch das Fetchgate gebracht werden. Das Fetchgate befindet sich ca. 50 – 70 m entfernt vom Handler und hat ein Innenmaß von ca. 6,5 m.

Ist der Fetch beendet folgt der sogenannte Turn. Hierbei muss mindestens die Hälfte der Schafe um den Startpfosten herumgehen. Die Richtung, in der die Schafe um den Pfosten gehen müssen, ist vom anschließenden Wegtreiben abhängig. Dies wird den Teilnehmern im Briefing vor Beginn des Wettbewerbs mitgeteilt.

Die nächste Aufgabe für Hund und Handler ist das Wegtreiben. Der Hund soll die Schafe auf möglichst gerader Linie in Richtung des ersten Treibtors (Innenmaß ca. 6,5 m) treiben welches ca. 80 - 100 m entfernt vom Startpfosten steht. Im Anschluss folgt das Quertreiben, hier muss der Hund die Schafe ca. 80 - 100 m durch ein zweites Tor das Quertreibtor treiben. Ist der Hund bei Treiben noch nicht sicher, darf der Handler während dem Treiben hinter dem Hund hergehen. Keinesfalls darf er vor oder neben dem Hund laufen. Sobald der Handler den Pfosten verlässt, um dem Hund zu helfen verliert er die Hälfte der maximal zu erreichenden Punkte. Anschließend muss der Hund die Schafe in gerader Linie vom zweiten Treibtor zur Mitte des sogenannten Sheddingring bringen. Der Sheddingring hat einen Durchmesser von 36 m.

Hat das erste Schaf den Sheddingring betreten, darf der Handler den Startpfosten verlassen und zu den Schafen in den Sheddingring gehen. Anschließend folgt das Shedden, welches eine Teamleistung von Hund und Handler ist. Beim Shedden müssen üblicherweise zwei Schafe von der Gruppe getrennt werden. Das Shedden muss zwingend innerhalb des Sheddingrings erfolgen. Sollte das Shedden nicht gelingen und bereits alle Punkte für das Shedden verloren sein, kann der Richter signalisieren, dass der Handler weiter zur nächsten Aufgabe gehen kann.

Nun geht es zur letzten Aufgabe in der Klasse 2. Der Parcours endet mit dem Einpferchen oder Aufladen der Schafe. Wichtig zu beachten beim Einpferchen ist, dass der Handler den Strick, der am Tor des Pferchs befestigt ist in die Hand nehmen muss. Hat der Handler den Strick einmal in der Hand darf er bis zum Abschluss des Einpferchens nicht mehr losgelassen werden. Der Handler öffnet das Tor des Pferchs und fordert den Hund auf die Schafe in möglichst gerader Linie in den Pferch zu treiben. Der Hund soll die Hauptarbeit erledigen, jedoch darf er vom Handler unterstützt werden. Beim Einpferchen dürfen die Schafe vom Handler nicht berührt werden. Befinden sich alle Schafe im Pferch wird die Tür geschlossen. Im Anschluss werden die Schafe Ausgepfercht und in den Ruhepferch verbracht.

Besonders wichtig ist der schafschonende Umgang während des gesamten Trials. Das Wohl der Schafe steht an erster Stelle. Sollte der Handler das Gefühl haben sein Lauf könnte außer Kontrolle geraten, so ist sein Lauf durch ein gut sichtbares Zeichen zu beenden. In diesem Fall gehen allerdings alle Punkte, die bis zu diesem Zeitpunkt erzielt wurden, verloren.

Punktevergabe: